EU-Kommission veröffentlicht Liste von Projekten mit beiderseitigem Interesse, darunter das Unterseekabelprojekt im Schwarzen Meer

Die EU-Kommission hat ihre aktive Unterstützung für Projekte zur energetischen Vernetzung zwischen der Europäischen Union und den angrenzenden Regionen bekannt gegeben, die bis 2035 auf dem europäischen Kontinent umgesetzt werden sollen.

Das von Georgien initiierte Unterseekabelprojekt im Schwarzen Meer, das von Georgien und Rumänien gemeinsam zur Genehmigung des Status eines Projekts von beiderseitigem Interesse (Project of Mutual Interest) eingereicht wurde, ist in die von der EU-Kommission veröffentlichte Liste von Projekten mit beiderseitigem Interesse aufgenommen worden. Es ist erwähnenswert, dass dem Projekt bei der Einreichung ein unterstützendes Dokument der Energiegemeinschaft Europas beigefügt war.

Am 1. Dezember 2025 verabschiedete die EU-Kommission einen delegierten regulatorischen Akt und veröffentlichte die Liste der gemeinsamen und beiderseitigen Interessen projekte, in der das Unterseekabelprojekt im Schwarzen Meer aufgeführt ist. Die EU-Kommission wird die Regulierung zur Genehmigung an das Europäische Parlament und den Rat der EU weiterleiten. Genehmigte Projekte von beiderseitigem Interesse erhalten gemäß dem europäischen Recht aktive rechtliche, finanzielle und strategische Unterstützung von der EU.

Das Projekt des Unterseekabels im Schwarzen Meer hat eine aktive technische und wirtschaftliche Überprüfung im Direktorat für Energie der EU-Kommission durchlaufen, das dessen Bedeutung, Notwendigkeit und Potenzial erneut bestätigt hat.

Durch die Aufnahme in die Liste der Projekte mit beiderseitigem Interesse erhält das Unterseekabelprojekt die erforderliche strategische, rechtliche und wirtschaftliche Unterstützung. Dies ist das erste rechtliche Dokument, das von der EU-Kommission ausgearbeitet wurde und die Bereitschaft zur Unterstützung des Projekts bestätigt.

Im Falle der rechtlichen Verabschiedung wird das Kabelprojekt unter die Energieregulierung der Europäischen Union fallen. Diese Entscheidung ermöglicht es dem Projekt, Zugang zu speziellen Förderinstrumenten der EU zu erhalten, die Projekte von gemeinsamer und beiderseitiger Bedeutung zur Förderung der Vernetzung finanzieren. Darüber hinaus wird der Status eines Projekts von beiderseitigem Interesse einen äußerst wichtigen reputationsfördernden Nutzen für das Projekt in Bezug auf die Entwicklung eines Geschäfts- und Investitionsmodells darstellen.

Das Unterseekabelprojekt im Schwarzen Meer umfasst den Bau eines digitalen und hochspannenden Übertragungsnetzes, welches die elektrischen Systeme Georgiens und Europas miteinander verbinden soll. Im Rahmen des Projekts wird ein Unterseekabel mit einer Länge von etwa 1155 km (1115 km unterseeisch und 40 km auf dem Land) und einer Kapazität von 1300 Megawatt errichtet.

Die Umsetzung des Projekts wird zur Stärkung der energetischen Sicherheit Europas und der Südkaukasusregion beitragen, den Sektor der erneuerbaren Energien fördern und die Transitmöglichkeiten zwischen den genannten Regionen erhöhen.

Im Juli 2024 schloss das italienische Beratungsunternehmen CESI die technische und wirtschaftliche Studie des Projekts ab, die bestätigte, dass das Projekt technisch und wirtschaftlich realisierbar ist.

Das Projekt ist im zehnjährigen Entwicklungsplan (TYNDP) des Europäischen Netzwerks der Betreiber von Elektrizitätsübertragungssystemen (ENTSO-E) für die Jahre 2026-2036 aufgeführt.